10 Tipps: So wirst du vegan

It's a thing - So wirst du vegan und bleibst dabei - 10 Tipps - It's a vegan thing

So einfach ist der Umstieg auf eine vegane Ernährung

Jedes Jahr das gleiche Prozedere: Um Mitternacht knallen die Sektkorken und die guten Vorsätze werden diskutiert. Die Einen wollen mehr Sport machen, die Anderen mehr aufs Geld achten und Manche wollen testweise vegetarisch oder sogar vegan essen. Ein Monat zum testen, um mal zu schauen, wie sich die Veggies so ernähren. Genau so hab ich damals auch angefangen. Ein Monat Veganchallenge ab Neujahr 2013 und mittlerweile lebe ich seit 7 Jahren vegan. Und wenn ich, als ehemaliger großer Fleischliebhaber das geschafft habe, dann schaffst du das auch!

Gerade in diesem Jahr geht der Veganuary durch die Decke. Unzählige Menschen haben sich vorgenommen den Januar 2020 vegan zu gestalten. Sie erhalten mit Hilfe des Veganuary Teams weltweit ein umfangreiches Toolkit an die Hand, mit dem sie den Start in die pflanzliche Ernährung ganz einfach umsetzen können. Genial! Wenn du dich auch dafür interessierst, dann findest du HIER den Link zur Webseite. Eine Anmeldung ist ganz einfach, unverbildich und kostenfrei. Du verpflichtest dich zu nichts, wenn du am Veganuary 2020 teilnimmst. Und das Beste: Du kannst selbst im August noch mitmachen, denn Veganuary ist das ganze Jahr über. Zur Aktion.



Damit du gut durch die erste Zeit kommst habe ich hier zusätzlich auch zehn Tipps für dich zusammengestellt, die dir helfen sollen, zum Tofu statt zum Steak zu greifen. Übrigens das Backwerk auf dem Artikelfoto ist komplett vegan. Du siehst, man muss auf nichts verzichten.

Tipp 1 – Suche dir Gleichgesinnte

Alleine in eine neue Situation zu starten ist schwieriger, als es gemeinsam mit anderen Menschen anzugehen. Im Idealfall startest du gemeinsam mit deinem Partner/ deiner Partnerin oder Freunden. Vielleicht schaffst du es ja eine kleine Challenge im Freundeskreis zu initiieren. Falls sich niemand in deinem Umfeld motivieren lässt, schau dich im Internet um. Facebookgruppen, wie die Veganstart Community von PETA, bieten Raum für Fragen, Inspirationen und Austausch. Und vielleicht findest du sogar Menschen aus deiner Stadt, mit denen du dich zum kochen und essen verabreden kannst. Unter dem Hashtag #veganuary findest du im Social Web aktuell Menschen, die das Gleiche vorhaben wie du.

Tipp 2 – Halte dich an Rezepte

Du hast schon immer viel und gerne gekocht? Super! Dann ab an den Herd und probier dich aus. Falls nicht, kein Problem! Die Regale mit veganen Kochbüchern in den Buchhandlungen sind prall gefüllt und auch im Internet findest du unzählige Blogs mit einfachen veganen Rezepten. Nach Vorgaben zu kochen ist gerade am Anfang sehr hilfreich und hilft Grundlagenwissen aufzubauen und sich mit neuen Zutaten vertraut zu machen. So bekommst du auch ein Gefühl dafür, was zusammen passt und wie bestimmte Gerichte zubereitet werden. Das hilft, um später einfach und schnell zu kochen. Meine Empfehlung für den Start im Netz sind die folgenden drei Seiten:

An der Buchfront gibt es ebenso viele tolle Bücher. Meine Favoriten hier sind folgende Kochbücher:

Tipp 3 – Nimm dir Zeit

Starte entspannt und nimm dir Zeit. Mach dich mit den veganen Rezepten vertraut und geh zur Abwechslung wirklich bewusst durch den Supermarkt. Schau nach, welche deiner Standardlebensmittel welche Zutaten haben und welche deiner Lieblingsprodukte vielleicht schon zufällig vegan sind. Meine Empfehlungen (vor allem für Süßigkeiten) findest du im zehnten Tipp.

Mein erster Einkauf 2013 hat etwa zwei Stunden, statt normalerweise 20 Minuten gedauert. Mein Tipp lautet: Versuche das Einkaufen zu „zelebrieren“. Such dir deinen Lieblingssupermarkt aus und nimm dir die Zeit hier in Ruhe durch die Gänge zu schlendern und die Zutatenliste der Produkte, die dich interessieren, zu studieren. Das dauert am Anfang dann etwas länger, aber wenn du einmal weißt was geht, dann bist du genauso schnell durch wie vorher. Versprochen!

Tipp 4 – Habe keine Angst vor Veränderung

Ja, es wird sich was verändern in deinem Leben, wenn du deinen Veganstart durchziehst. Zum einen wirst du viele neue Lebensmittel kennenlernen. Das bringt Spaß in der Küche und macht das vorher vielleicht eintönige Kochen wieder spannend. Zum anderen wirst du eventuell, wenn du viel mit Obst und Gemüse kochst, eine Veränderung an dir feststellen. Gewichtsverlust, bessere Haut und vielleicht sogar eine bessere Stimmung sind die Folge. Klar, was am Ende dabei herum kommt ist bei jedem Menschen anders, aber dass sich etwas ändert, das steht fest.

Du musst dich auch auf dumme Sprüche von der Familie, Freunden und je nachdem wie offen du mit deinem neuen Lebensstil umgehst auch von Kollegen rechnen. Aber ganz ehrlich, wenn du offensiv und mit einem Augenzwinkern an die Sache heran trittst, dann wird das schon klappen! Siehe Tipp 6.

Tipp 5 – Informiere dich

Ja es ist ein Klischee. Veganer missionieren! Aber ganz ehrlich, wieviele Veggies kennst du, die durchweg von Essen reden und andere auf ihre Seite ziehen wollen? Das ist ganz eindeutig die Minderheit. Aber klar, diese andere Seite gibt es eben auch und es ist leider schwierig sich zu beherrschen und sein Wissen für sich zu behalten, wenn man einmal realisiert hat, was hinter den Fassaden unserer Werbeanzeigenoptimiertenpseudoromantischenbauernhöfe passiert. Ich will hier gar nicht ins Detail gehen. Informier dich am besten selbst.

Bei mir zum Beispiel haben die Dokus „Nie wieder Fleisch“ von Arte und „Earthlings“ (produziert von Joaquin Phoenix) dafür gesorgt, dass die ein oder andere Träne geflossen ist und ich entschieden habe, in meinem gesamten Leben kein Stück Fleisch mehr zu essen. Ganz neu dabei sind die Dokumentation „Dominion“ oder die Produktionen „Cowspiracy“ und „Live and let live„, die ich persönlich nicht gesehen habe, aber die von vielen „Neueinsteigern“ und Tierrechtlern empfohlen werden. Wenn ihr euch ernsthaft mit dem Thema auseinander setzen wollt, dann sind diese Filme auf jeden Fall einen Blick wert!

Wenn es dir mehr um die Gesundheit geht, dann sollten die Dokus „Gabel statt Skalpell“ (englisches Original „Forks over Knives“) und „What the health“ auf jeden Fall auf deine Netflix-Watchlist wandern. Und auch Bücher sind ein toller Einstieg. Absolut zu empfehlen sind:

Tipp 6 – Take it easy

Doofe Sprüche von Kollegen und Freunden? Vielleicht moppert auch die Familie? Ganz ehrlich, lass sie reden. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass das nerven und teilweise auch unschön sein kann. Aber das ist eine einfache Schutzreaktion. Schließlich machst du etwas, das nicht alltäglich ist und alte Verhaltensweisen aufbricht, die dein Umfeld von dir seit Jahren gewohnt ist. Durch deine neue Lebensweise zwingst du die anderen auch, sich mit sich und den Gegegebenheiten auseinanderzusetzen. Das bringt zwangsläufig Gegenwind. Kaum jemand verlässt gerne seine Komfortzone. Daher sei nachsichtig bei doofen Kommentaren und überlege dir, wie du selbst vor ein paar Jahren reagiert hättest. Eine entspannte Reaktion hilft oft der Gegenseite den Wind aus den Segeln zu nehmen. Am besten überzeugst du die meisten Menschen eh mit Essen. Also lade alle einfach mal zum Futtern ein und du kochst. Notfalls tut es aber auch ein Besuch in deinem veganen Lieblingsrestaurant.

Tipp 7 – Informiere dich

Hast du auch schon einmal davon gehört, dass du bei einer veganen Ernährung nicht genug Protein zu dir nimmst? Das ist zum einen großer Quatsch, zum anderen eines der größten Vorurteile, das von Menschen, die sich von deiner neuen Lebensweise angegriffen fühlen, genutzt wird. Um dich einer Diskussion stellen zu können und natürlich auch, um dir bewusst zu sein welche Nährstoffe wirklich wichtig bei einer veganen Ernährung sind, lies dich am besten etwas ein. Schaue dir die vegane Ernährungspyramide an und informiere dich. Aber um dir die Angst zu nehmen: Außer B12* gibt es eigentlich keinen Nährstoff, der regelmäßig supplementiert werden müsste. Genaueres kann dir aber sicher dein Hausarzt sagen. In vielen veganen Facebookgruppen mit lokalem Bezug gibt es auch Tipps für Ärzte, die mit Veganismus etwas anfangen können und gerne bei Fragen helfen.

Tipp 8 – Apps helfen

Sei ehrlich, du hast dein Smartphone immer dabei. Und es ist nicht nur ein Tor in die sozialen Netzwerke, die auch motivieren und helfen können, sondern es bietet eine ganze Menge Apps, die dich bei deinem Weg zum Ziel unterstützen. Da gibt es Apps mit Rezepten, Restaurantfinder und welche die dir sagen, ob deine Produkte im Einkaufswagen auch wirklich vegan sind. Diese Apps helfen mir regelmäßig und ich bin mir sicher, dass du auch davon profitierst.

Tipp 9 – Sei nicht zu streng

Kein Meister ist jemals vom Himmel gefallen. Daher sei entspannt, wenn du mal einen schwachen Moment hast und dir eine Pizza mit Käse bestellst oder Lust auf einen Burger von MC Doof hast. Davon geht die Welt nicht unter. Versuche bei solchen Cravings cool zu bleiben und falls es grad möglich ist, besorge dir passende Ersatzprodukte. Eigentlich mag ich dieses Wort nicht, denn es klingt so, als wären die Lebensmittel nur billige Kopien, aber das stimmt nicht. In diesem Fall beschreibt es aber perfekt die Funktion, die die Produkte in der Situation erfüllen.

Vegane Burger, Eis oder andere Süßigkeiten gibt es mittlerweile in jedem Supermarkt. Einen veganen Döner findest du auch oftmals in jeder Stadt. Und wenn du einmal doch erst bei einem der klassischen JunkFood-Läden mit einem Burger zu Bewusstsein kommst, dann Schwamm drüber und im Anschluss wieder pflanzlich durchstarten. Veganismus ist keine Religion! Es gibt keine „Vegan Polizei“ und niemand wird dich abholen, weil du mal nicht vegan isst.

Tipp 10 – Gönn‘ dir

Tipp zehn knüpft nahtlos an Tipp neun an. Du hast Bock auf ein Festessen, dein Fleischhunger meldet sich oder du hast keine Lust auf mega healthy? Kein Ding. Teste dich durch die veganen Süßigkeiten oder die Junkfoodabteilung im Bio- oder Supermarkt. Klar, das ist nicht gesund aber ganz ehrlich – manchmal muss man einfach unvernünftig essen. Meine Favoriten im Süßwarenregal springen einen nicht direkt als vegan an und sind seit Jahren in so gut wie jedem Supermarkt erhältlich.  Perfekt, damit deine Eltern oder Großeltern sie für das nächste Kaffeetrinken organisieren können. Ich empfehle euch Manner-Waffeln*, Oreos* und für die Weingummi-Liebhaber*innen unter euch den Bizzl Mix* von Trolli.

In Punkto Fleischersatzprodukte gibt es in Kürze eine ausführlichere Empfehlung. Nur soviel: Klickt euch mal durch die Shops von Roots of Compassion oder Tofukind. Dort findet ihr allerlei bekannte Fleischschmankerl, nur eben rein pflanzlich und ohne Tierleid. Perfekt, um altbekannte Gelüste zu stillen.



Einer meiner Favoriten für vegane Produkte ist der Online-Shop vantastic-foods.com (ehemals alles-vegetarisch.de)*. Hier findest du eine geniale Auswahl an allen möglichen Lebensmitteln, Kosmetikprodukten, Büchern und vielem mehr. Ich könnte ewig in dem Sortiment stöbern und würde wahrscheinlich arm, wenn ich meine ganzen Favoriten dort bestellen würde.

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10 Tipps - So wirst du Vegan - Veganuar 2020

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